Neptun ist der achte und letzte Planet im Sonnensystem, seitdem Pluto im Jahre 2006 zurecht seinen Planetenstatus verloren hat. Mit 49.500 Kilometern Durchmesser ist Neptun der kleinste der vier großen Gasplaneten. Durch seine gewaltige Sonnenentfernung von rund 4.5 Milliarden Kilometern benötigt er 164 Jahre für einen Sonnenumlauf.

Genau wie bei Uranus wurde der Neptun bisher nur von der Raumsonde Voyager 2 besucht. Im Gegensatz zum Uranus zeigt sich auf Neptun ein deutlich aktiveres Wettergeschehen. Das überraschte die Wissenschaftler, da die Sonneneinstrahlung tausendmal schwächer ist als auf der Erde. Wolken und sogar Stürme konnten identifiziert werden. Ebenso ein dünnes Ringsystem. Bis heute wurden zudem 16 Monde entdeckt. Dabei ist Triton mit einem Durchmesser von 2.700 Kilometern der mit Abstand größte Neptunmond. 

Von der Erde ist der Neptun mit bloßem Auge nicht mehr zu sehen. Es bedarf eines Feldstechers, um ihn sehen zu können und eines Teleskops mit höherer Vergrößerung, um das winzige bläuliche Scheibchen von den Sternen unterscheiden zu können. 

Spannend ist die Entdeckungsgeschichte des Neptun, denn er ist der einzige Planet, der am Rechentisch entdeckt wurde. Aufgrund der Bewegungen von Uranus, die von den Keplerschen Bewegungsgesetzen leicht abwichen, wurde auf einen weiteren großen Planeten geschlossen, der noch unbekannt war. Darauf hin hat der französische  Astronom Urban Le Verrier die Position von Neptun auf einen Grad genau berechnet. Da er über kein Teleskop verfügte, bat er die Berliner Sternwarte, ob sie an der berechneten Position einen Planeten suchen würden. Schon zwei Nächte später meldete der Astronom Johann Gottfried Galle und sein Assistent Heinrich d'Arrest, dass der besagte Planet fast genau an der berechneten Stelle gefunden wurde. Der Neptun wurde also in Berlin entdeckt und seine Position in Frankreich berechnet. Eine schöne französisch-deutsche Zusammenarbeit.